Sitzen wie ein Meister
Das war der Titel des gestrigen Seminars in der Fürstlichen Hofreitschule Bückeburg. Länger hat es mich schon dorthin gezogen, doch gestern durfte ich dank Anja zum ersten Mal die Bückeburger Luft schnuppern.
Das Seminar begann bereits um 10 Uhr, so dass Anja und ich um 7 Uhr losfahren mussten. Rechtzeitig angekommen konnte sie mir vorher noch alles zeigen, die wunderbaren Pferde und die lieben dazugehörigen Menschen vorstellen.
Dieser Ort ist wirklich beeindruckend und versetzte mich direkt zurück in eine andere Zeit. Angefangen vom Schloss bis hin zum Marstall und dem Marstallmuseum, umgibt diesen Ort ein ganz besonderer Zauber.
Zurück im Reithaus
Das lehrreiche Seminar umfasste eine gute Stunde Theoriewissen rund um den Reitersitz und alles, was dazugehört. Hier habe ich mich in den Inhalten besonders wiedergefunden. Seit meinem Studium in England vermisse ich Fachwissen rund um die Pferde, welches nicht dem Motto “Das haben wir schon immer so gemacht” folgt.
In entspannter Atmosphäre hat Christin Krischke es geschafft, alle Seminarteilnehmer abzuholen – Wissensstand oder Reitweise spielten keine Rolle, jeder hat sich mit den Lehrinhalten identifizieren können. Diese schwierige Kunst ist etwas, das mir selbst bei meinen Workshops ein großes Anliegen ist.
Nach der Theorie wurden verschiedenste Pferde mit unterschiedlichen Reitern vorgestellt. Es wurden bewusst Reiterfehler gemacht um zu verdeutlichen, wie diese sich auf das Pferd und den Bewegungsapparat auswirken.
Im Anschluss wurde es jeweils noch einmal richtig erklärt und gezeigt, um den Unterschied nicht nur für den Reiter spürbar, sondern für die Teilnehmer auch sichtbar zu machen.
Das Publikum war aufgeschlossen und interessiert. Zwei Teilnehmer durften sogar selbst einmal auf zwei der Schulhengste reiten, um ein Gespür für die Feinheit der Reitkunst und des Sitzens zu bekommen.
Mit meinen Tennessee Walking Horses ist es bisher immer schwer gewesen die passenden Trainer zu finden. Ich wollte nicht nur reinen Gang trainieren, sondern lege viel Wert auf Gymnastik und alles, was meinem Pferd nachhaltig helfen wird, sich lange und gesund tragen zu können.
Reines Schubladendenken habe ich stets abgelehnt und so hat es lange gedauert, bis ich mich wirklich in einer Form der Reitkunst zu Hause gefühlt habe. Was für ein unglaubliches Glück für uns, dass wir zu Anja und der historischen Reitkunst gefunden haben. Durch sie haben sich Fenster und Türen geöffnet, von denen ich bisher mit meinen Pferden nur träumen durfte.
Da der Reitersitz auch mein Dauerthema ist, konnte ich mich mit den Problemstellungen und deren Lösungen die gesamte Zeit über mehr als nur identifizieren. Es war, als wäre dieses Seminar für mich gemacht! Danke Anja, dass du mich mitgenommen hast und mich in deine zauberhafte Welt hast eintauchen lassen!
Fragen, die ich mir von nun an noch häufiger stellen werde:
Wie viel ist zu viel? Wie wenig ist zu viel? Sitze ich im Innensitz? Unterstütze ich mein Pferd durch meinen Sitz, oder behindere ich es sogar? Bin ich im Lot? Spiegelt mein Sitz mein Pferd sekündlich?
Ich bin noch immer ganz beseelt von den vielen Eindrücken, den Hausaufgaben die ich mir mitgenommen habe, den netten Begegnungen, der Inspiration durch gleichgesinnte Menschen und einem Ort, der wirklich magisch ist.
Es freut mich so sehr, dass es dir gefallen hat und ich dir ein Stück meiner Welt zeigen konnte. Ich freue mich auf noch viele weitere schöne Seminare mit dir liebe Steffi
Ich freu mich schon drauf! 🙂