Das Dilemma

Seit Monaten bin ich auf der Suche nach der richtigen und geeigneten Paddockbefestigung. Bislang wurde ich nie fündig und so habe ich das “Problem” immer wieder vertagt, denn es ging ja eigentlich noch irgendwie.

Klar, es wurde mal etwas rutschiger und stellenweise etwas verschlammter, aber das ist ebenso schnell wieder abgetrocknet. Es hat zwar viel geregnet, aber durch den Sturm und den dazugehörigen Wind kommen immer wieder willkommene Trocknungsphasen.

Paddockplatte ist nicht gleich Paddockplatte und die Meinungen gehen mindestens genau so weit auseinander, wie die dazugehörigen Preise. Von leichten Platten mit Unterbau, bis hin zu Platten von 1qm Größe ist alles dabei. Teilweise wird angepriesen, dass eine Verlegung der Platten ohne Unterbau möglich ist.

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Ich verstehe das nun auch im Zusammenhang mit dem Ausbau des Paddock Trails! Meine Pferde sollen es super schön haben, sie sollen sich wohl fühlen. Ihre Hufe sollen sich nicht zu sehr abreiben, sie sollen aber von verschiedenen Untergründen so animiert werden, dass sie gesund bleiben und vor allem sollen sie die Möglichkeit haben, trocken zu stehen.

Mit rauchendem Kopf stehe ich da: Welche Variante nehme ich denn nun? 


Matschhölle

Letzte Woche ist mein letzter Funke an Kampfwillen gegen den Matsch endgültig erloschen. Seit ca. 4 Wochen sieht das meistgenutzte Stück auf dem Track so aus, wie auf dem obigen Bild. Mein Hof steht zusätzlich unter Wasser – absolute Katastrophe!! Bei drei Wochen Dauerregen lässt sich leider nicht viel ändern an der Situation.

Die Pferde haben natürlich viele Ausweichmöglichkeiten und diverse Futterstellen, aber sie stehen gerne hier vorne, denn da hat man die große Raufe und das Wasser gut im Blick. Außerdem sind die Ställe hier oben.

Nachdem das Abmisten nun zusätzlich mehr als eine Stunde extra Zeit kostet, habe ich mich mit dem Landwirt meines Vertrauens in Verbindung gesetzt. Wir waren uns sofort einig: der Matsch muss weg. Nur regnet es immer wieder und auch sind noch keine Platten bestellt. Die Entscheidung muss gefällt werden – schnellstens!

In der Zwischenzeit habe ich mich mit verschiedenen Sand- und Hackschnitzellieferanten, Paddockplattenherstellern und diversen Lösungen in Verbindung und auseinandergesetzt. Dazu habe ich viele liebe Menschen zu ihren Erfahrungen befragt. (Danke für deine Hilfe, falls du einer davon bist!!)

Im Idealfall möchte ich das ganze Projekt nur einmal angehen müssen, dann soll es auch ordentlich gemacht werden!

Der Plan ist also, den Matsch mit dem Traktor abzutragen und den Paddock weitestgehend auszukoffern. Da dort auch mehrere alte Bäume stehen, werden wir um ein wenig “Handarbeit” nicht herumkommen. 

Sobald der gröbste Schlamm beseitigt ist, wollen wir einen Teil um die Raufe pflastern, Wege mit Paddockplatten anlegen, eine Liegefläche (teils mit und teils ohne Platten) mit Sand erstellen und den Pferden dazu auch eine Alternative mit Hackschnitzeln anbieten. Die Herde schläft überwiegend draußen, weshalb es sich lohnen wird eine größere Liegefläche zu erstellen.

Hackschnitzel sollen sich zusätzlich besonders gut als Pipi-Toilette eignen, ich bin also schon sehr gespannt, ob der Plan aufgeht! Wichtig ist es hierbei, dass die Hackschnitzel völlig durchgetrocknet sind. Nicht, dass doch aus versehen eine giftige Baumsorte dabei war und das frische Holz die Pferde zum futtern animiert!

Zur Liegefläche muss unbedingt ein Windschutz, denn sonst wird der Sand beim nächsten Sturm in den Pferde-Innenhof gepustet. Der Windschutz soll aus einer Totholzhecke gestaltet werden. Diese Hecke aus heimischen (ungefährlichen/ungiftigen) Hölzern dient als Knabberangebot für die Pferde, bietet natürlichen Schutz vor Wind und gleichzeitig eine Heimat für diverse Insekten und vielleicht auch Vogelarten.

 

Befestigung

Die Wahl der Paddockplatten fiel uns richtig schwer! Ich habe mit einigen Herstellern telefoniert und wurde nahezu überall gut beraten. Das Preis- Leistungsverhältnis war mir persönlich sehr wichtig, weshalb ich lieber einmal mehr telefoniert habe.

Da wir uns die Arbeit machen den Matsch abzutragen und wissen, dass kein Traktor die Stelle befahren wird (unser kleiner Pferde-Innenhof gibt das platzmäßig eh nicht her), war die Firma Land Grid ganz vorne mit im Rennen.

Auf deren Webseite gibt es Platten bereits ab 7,50€ pro Quadratmeter. Verglichen mit den ca. 25€ anderer Anbieter ist das echt unschlagbar! Selbst die teuerste Platte liegt mit knapp 20€ gut im Rennen.

Für unsere Art von Paddock wurde mir die Paddockplatte LG400 empfohlen. Diese benötigt keinen Unterbau, sondern kann gemeinsam mit dem angebotenen Trennvlies TV200 direkt auf eine begradigte Fläche verlegt und verfüllt werden. Sie ist allerdings zum Befahren mit einem Traktor nicht geeignet. Für uns okay, klappt ja eh nicht.

Leider kamen 7,50€ pro Quadratmeter für uns somit auch nicht ganz hin, aber ich finde die LG400 Platte ist mit 12€/qm echt gut dabei. Das Trennvlies kostet 1€/qm und hat somit auch einen wirklich fairen Preis. In der Theorie stimmt das Preis-Leistungsverhältnis definitiv schon mal.

Bei einem zweiten Telefonat habe ich weitere Fragen klären wollen. Immerhin will man wissen, ob man die richtige Investition tätigt. Knapp über 1000€ sind es ja trotzdem noch, somit eine Menge Geld!

Mir war wichtig zu erfahren, ob Sand unter dem Trennvlies möglich ist. Davon wurde mir abgeraten. Der reine Erdboden sei besser geeignet als verdichteter Sand, da das Wasser besser versickern kann. Das leuchtet mir ein. Nächster Punkt, der auch noch in meinem Kopf umherschwirrte:

Fallen wirklich keinerlei Versandkosten an?! Das geht doch gar nicht!! Das erschien mir sehr utopisch, da wir zwei schwere Paletten voll Paddockplatten bestellen wollten (100qm!) , die mit einer Spedition geliefert werden müssen. Auch das wurde mir freundlich beantwortet mit einem einfachen “Ja klar geht das – für Sie völlig umsonst.”.

Okay, vermutlich bezahle ich die Versandkosten in meiner Ware bereits mit. Umsonst ist ja nichts, aber selbst damit liegt der Preis noch weit unter einigen Mitbewerbern. Kann die Qualität der verschiedenen Platten und Anbieter wirklich sooo sehr von einander abweichen, dass ein solcher Preisunterschied nach oben gerechtfertigt wäre? Ich bin mir da nicht so sicher!

Die Firma Land Grid hat mich also nicht nur mit freundlicher, dem Kunden zugewandter und kompetenter Beratung überzeugt, sondern auch mit fairen Preisen, die es einem jungen Unternehmen möglich machen Paddockflächen zu befestigen, ohne 15.000€ dafür hinblättern zu müssen.

Obendrauf kam das Paket mit unserem Vlies bereits nach zwei Werktagen hier an, es ging also sehr fix. Die Platten sind leider noch nicht angekommen.

Wir haben insgesamt je 100 Quadratmeter Platten und Vlies für unser Vorhaben gekauft. Ich bin schon ganz gespannt, wann die Platten ankommen werden und wie sie sich mit unserem Boden verhalten. Teil #2 dieses Beitrags findest du hier.