Du hast deine Pferde im wunderschönen Offenstall oder Paddock Trail stehen und möchtest diesen nun weiter anreichern? Dann bist du hier genau richtig! Ich habe dir bereits von Enrichment in Form von Knabberästen erzählt, nun da es draußen wieder grünt, kommen pferdetaugliche Kräuter zum Einsatz. 🙂
Eine unserer Weiden ist komplett neu angesät mit einer fruktanarmen Gräser-Kräuter-Mischung von Appels Wilde Samen. Die bestehenden Weiden haben wir mit der selben Mischung nachgesät.
Diese Variante ist natürlich toll, um diverse Kräuter (wie wilde Möhre, Schafgarbe, Petersilie, Spitzwegerich oder Fenchel) auf den Speiseplan der Pferde zu bringen, doch ist die Aufnahme relativ unspezifisch und ich weiss nicht welches Pferd wie viel von welcher Pflanze gefressen hat und wo diese überhaupt gewachsen sind.
Daher habe ich mir überlegt an einigen noch leer stehenden Zaunreihen Kräuter anzupflanzen. Die Kräuter sollen so angelegt werden, dass die Pferde überstehende Blätter und Ästlein abzupfen können, jedoch nicht die ganze Pflanze aus dem Boden ziehen können.
Welche Kräuter sind geeignet, ohne dass sie zu pflegeintensiv werden?
Salbei hat eine hohe antibakterielle Wirkung, wirkt stark entzündungshemmend und gilt dadurch als eine Art natürliches Antibiotikum. Er wirkt gegen Viren, Bakterien und Pilze. Angeblich kann Salbei auch gegen übermäßiges Schwitzen helfen.
Lavendel kennen wir alle als natürliches Mittel für Entspannung in Kirschkernkissen & Co. Unsere Pferde können davon profitieren, dass Lavendel entspannend auf das Nervensystem wirkt. Somit ist er besonders für gestresste, hochreaktive oder ängstliche Pferde interessant.
Rosmarin reguliert die Darmflora und kann krampflösend, nervenberuhigend und auch entblähend wirken.
Melisse wirkt genau wie Lavendel beruhigend auf die Pferde. Sie ist zusätzlich, genau wie Rosmarin, entblähend und krampflösend und zusätzlich auch noch virenhemmend. Eingesetzt wird Melisse gerne als prophylaktisches Mittel gegen Kolik.
Spitzwegerich kann bei jeglichen Entzündungen der oberen Luftwege oder Bronchitis helfen.
Brennnessel wuchert wie wild und ist vielen Stallbesitzern ein Dorn im Auge, tatsächlich hat sie jedoch viele gute Eigenschaften! Brennnessel wirkt entgiftend, vor allem für die Nieren und kann blutreinigend sein. Die Pferde fressen sie jedoch nicht im frischen Zustand. Bei uns wächst sie auf einer Weide direkt am Zaun. Bevor sie in die untere Litze hineinwuchert, sense ich die Brennnessel einmal ab und kann beobachten, dass die Pferde sich nach ca. einem Tag daran bedienen. Es ist total spannend zu beobachten, wer der Kandidaten besonders zuschlägt!
Kamille kann entzündungshemmend und krampflösend wirken und wird daher besonders gerne bei Magenproblemen empfohlen. Sie hat jedoch auch eine beruhigende Wirkung auf den gesamten Magen-Darm-Trakt.
Frauenmantel kann insbesondere den Stuten helfen ihren Hormonhaushalt zu regulieren. Außerdem wird ihm zugesagt, dass er gegen Durchfall helfen kann.
Petersilie ist nicht nur eine richtige Vitamin C Bombe, sondern ist auch noch ein Wunderkraut zur Stärkung des Immunsystems, Entgiftung und Entwässerung.
Thymian kann insbesondere bei Pferden mit “Blähbäuchen” helfen. Thymian ist zusätzlich reich an Zink, welches wiederum das Immunsystem stärken kann. Thymian wird außerdem noch eine Funktion als natürliches Entwurmungsmittel zugesagt.
Fenchel soll gegen Husten oder Bronchialasthma helfen, da er die Ausscheidungen der Schleimhäute fördert. Zusätzlich wirkt er ähnlich auf den Magen-Darm-Trakt und wird somit gerne als Magenmittel eingesetzt.
Oregano unterstützt den Darm und kann gegen Kotwasser vorbeugen. Zusätzlich kann er sich stärkend auf die Atemwege auswirken.
Hast du noch weitere Kräuter auf deiner Liste?
Falls du auch noch ein paar Wunderkräuter kennst die hier unbedingt mit erwähnt werden sollten, dann lass mir und den Lesern gerne einen Kommentar da! Ich freue mich über den Austausch! 🙂